Anlässlich seines 75. Geburtstags erscheint Martin Kämpchens Autobiografie. Wie kein anderer Zeitgenosse ist der seit fünf Jahrzehnten in Indien lebende Deutsche in das religiöse, kulturelle und soziale Leben des Landes eingetaucht. Der promovierte Germanist und promovierte Religionswissenschaftler ist bekannt als kluger Berichterstatter aus Indien für große deutsche Tageszeitungen ebenso wie als geschätzter Übersetzer des bengalischen Literaturnobelpreisträgers Rabindranath Tagore. Er ist Initiator und Förderer sozialer Projekte in Indien.
Die Geschichte eines außergewöhnlichen Lebens und ein Einblick in das Leben Indiens aus der Nahsicht.
Als klassisches Vorlesebuch konzipiert, lädt diese Geschichtensammlung Eltern und Großeltern dazu ein, sich gemeinsam mit ihren Vor- und Grundschulkindern in eine uns ferne Lebenswelt entführen zulassen. Es sind Erzählungen zum gemeinsamen Erleben, zum Staunen und zum Wundern. Das Buch ist sparsam und einfach illustriert: Kohlezeichnungen des indischen Künstlers Sanyasi Lohar wechseln mit zeichnungsartig verfremdeten Fotografien des Ortes Merangdi und seiner Umgebung ab.
Trost und Musik Geschwister im Geiste Die Musik schaffe es, „die Zeit stillstehen zu lassen“. Scheinbar sind die beiden – die Musik und der Trost – Geschwister im Geiste. Sollte, wer Trost finden will, ihn bei der Musik suchen? Ein passionierter Essay, dessen Motto heißen müsste: von der Musik lernen heißt trösten lernen.
Manickam Yogeswaran ist Koordinator für Südasiatische Musik und damit verantwortlich für das indische Musik-Programm der Global Music School in Berlin. Es bietet Kindern und Erwachsenen kreative Kurse und interessante Instrumente aus dem südasiatischen Raum.
Der in Indien ausgebildete Sänger und Trommler begeistert seine Zuhörer mit klassischen Konzerten genauso wie mit Beiträgen zu westlichen Ensembles wie The Shout (englische “Vocal Big Band”) und Dissidenten (“World Beat Fusion Band”).
Seit Jahrzehnten arbeitet er mit Tänzern, Choreographen und Filmkomponisten aus ganz Europa und Indien gearbeitet (u.a. für Stanley Kubrick und Spike Lee), wofür er mit Preisen wie “Tamil Isai Ezhavarasu” des International Institute for Research in Tamil Music (Chennai), “Gold Medallion” (Kalai Koil, Paris) und “Isaimaamani” (Sri Murugan Temple London) ausgezeichnet wurde.
Ludwig Pesch ist Musiker und Gastdozent an mehreren Hochschulen. Ein Kritiker beschrieb seinen Auftritt als “eloquente Demonstration der Tatsache, daß Musik kulturelle wie sprachliche Barrieren zu überschreiten vermag … meisterhafte Beherrschung der Flöte.” (Indian Express) “In Würdigung der besonderen Verdienste um die Vermittlung von Geist und Leben Indiens” wurden ihm der Bundesverdienstorden und der Rabindranath Tagore Kulturpreis der Deutsch-Indischen Gesellschaft verliehen.
Laut Kalidasa und anderen Dichtern der Antike gibt es Flöten, seit Bambushalme mit den Nestlöchern von Hummeln wunderbar im Bergwind zu klingen begannen. Viele Werke der Sanskrit- und Tamil-Literatur enthalten Hinweise auf eine hoch entwickelte Musikkultur.
Praxisnahe Lehrmethoden begünstigten schon früh die weite Verbreitung von Melodien, Rhythmen, Formen und feinsten Verzierungen. Der interkulturellen Begegnung kommt zugute, dass die improvisatorische Freiheit im “karnatischen” Repertoire Südindiens bereits angelegt ist. | Die Bambusflöte >>
Führende Vertreter von Jazz, Pop, Filmmusik und Klassik sind an diesem kulturellen Dialog beteiligt. So bringen Indiens alte Traditionen immer wieder neue Formen und Stile hervor.
“Die Kinder singen weiterhin hingebungsvoll die (im Zürcher Workshop) erlernten rhythmischen Motive. … Ich bedanke mich für alle in so kurzer Zeit erworbenen Erkenntnisse sowie für die perfekt dargebotene Musik!”
“… ein hervorragender Einstieg … Ich kann eine Teilnahme an einem Workshop empfehlen … Danke und weiter so!”
“Nichts geht über eigene Erfahrungen, wenn man Musik richtig erlernen oder erleben möchte. …”
“Zwei meiner Musikstudentinnen fanden besonders den Gedankenaustausch mit Ihnen und anderen TeilnehmerInnen sehr inspirierend. Ich freue mich sehr darüber, dass die Fülle der im Kurs angeschnittenen Themen sich für sie als so förderlich erwiesen hat.”
“Mir gefällt, wie verständlich die Übungen sind, sie machen mir Spaß. Die unregelmäßigen Zähleinheiten und Temposteigerungen fordern einen geradezu heraus.”
In vielen Ländern der Welt herrschen heute Wut, Hass, Kampf, Erniedrigung von Minderheiten und Zuwanderern, Handelskriege und bewaffne- te Auseinandersetzungen. Können wir heute, siebzig Jahren nach seiner Ermordung, noch etwas von Mahatma Gandhi lernen?
Gandhi schrieb: „Keine Kultur kann überleben, wenn sie danach strebt, exklusiv zu sein“ und: „Ich möchte, dass die Luft aller Kulturen so frei wie möglich um mein Haus weht.“
Ein höchst lesenswerter Artikel des Hochschullehrers Asit Datta (Gründungsmitglieds der Organisation „German Watch“) nimmt diese weiterhin aktuellen Anliegen Gandhis unter die Lupe: Säkularismus: Bei Toleranz mag die unbegründete Annahme mitschwingen, andere Glaubensrichtungen seien der eigenen unterlegen, und Respekt lässt auf gönnerhaftes Verhalten schließen, während Ahimsa uns lehrt, den anderen dieselbe Achtung entgegenzubringen, wie wir sie unserer eigenen entgegenbringen. Ökonomische Ungleichheit, denn ohne eine andere Form der Verteilung des Vermögens und Einkommens zwischen Arm und Reich ist ein Frieden nicht erreichbar – weder auf nationaler und noch auf internationaler Ebene. Kultur: Gandhi schrieb: „Keine Kultur kann überleben, wenn sie danach strebt, exklusiv zu sein“ und: „Ich möchte, dass die Luft aller Kulturen so frei wie möglich um mein Haus weht.“ Wenn man diese Lehren in aller Welt beherzigen würde, gäbe es heute keine rechtsnationalen Parteien mehr.